Es gibt viele Hochzeitsbräuche, wie z.B. "Reis werfen", "Strumpfband und Brautstrauß", die Eheringe, das "weiße Brautkleid", usw. Selten wird man mit so viel Tradition und alten Ritualen konfrontiert wie bei einer Hochzeit, denn natürlich will jedes Brautpaar die Ehe unter einem guten Omen schließen und dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen. Es gibt jede Menge vielversprechender Bräuche, die vor Unheil schützen und für Liebe, Treue, Gesundheit und Glück sorgen sollen. Wir haben hier einmal die Bedeutung der gängigsten Hochzeitsbräuche für Sie zusammengefasst.
Das goldene Band - der Ehering
Der Ehering ist normalerweise ein einfaches Goldband und stellt das älteste noch übergebliebene Symbol der Ehe dar. Eheringe stehen für Treue, Liebe und Beständigkeit. Dabei weist der Ehering eine lange Tradition auf: Schon die Ägypter und die Römer trugen Ringe, um die Verbundenheit mit ihrem Partner zum Ausdruck zu bringen. Der Kreis steht für Unendlichkeit, da dieser keinen Anfang und kein Ende hat, während das Gold Reinheit symbolisiert. Der Ehering wird in Deutschland traditionell am Ringfinger der rechten Hand getragen, der Verlobungsring an der linken. Die meisten Paare stecken sich während der Trauung gegenseitig die Eheringe an. Ein sehr emotionaler Moment, denn der Ring ist das sichtbare Symbol für ewige Verbundenheit und die Liebe zweier Menschen.
Früher dienten Strumpfbänder dazu, die Strümpfe zu fixieren, so dass diese nicht herunterrutschten. Auch wenn diese Funktion heutzutage nicht mehr benötigt wird, hat sich das Strumpfband als traditionelles Accessoires in der Brautmode gehalten. Erstens macht es die Braut sexy, da der Bräutigam weiß, dass die Braut dieses kleine Band unterm Brautkleid trägt. Zum anderen wird das Strumpfband gern als Glücksbringer angesehen und ist außerdem häufiger Bestandteil traditioneller Spiele auf der Hochzeitsfeier.
Das Strumpfband besteht meist aus Tüll und Spitze sowie einem dehnbaren Gummiband, das den nötigen Halt gibt. Häufig sind diese mit Satinbändern oder Schleifen verziert, teilweise kommen auch Blüten und Strasssteinchen zur Verzierung dieses attraktiven und erotischen Accessoires verwendet.
Soweit wir zurück denken können, haben Bräute Blumensträuße auf ihren Hochzeiten getragen. Noch heute gehört der Brautstrauß zur Grundausstattung einer Braut und darf auf keiner Hochzeit fehlen. Ob in bunten Farben oder in eher zurückhaltenden Pastelltönen stellt er die Abrundung eines perfekten Brautoutfits dar. Der Brautstrauß sollte idealerweise in Farbe und Stil auf das Brautkleid und die Frisur der Braut abgestimmt werden und uch zum Motto der Hochzeit passen. Häufig lassen Brautpaare beim Floristen ein Anstecksträußchen für den Bräutigam sowie eines für die Brautfrisur im gleichen Stil wie den Brautstrauß anfertigen.
Das Werfen des Strumpfbands durch den Bräutigam und das des Brautstraußes durch die Braut soll den Unverheirateten Glück bringen, wenn derjenige ihn fängt. Die Frau, die den Brautstrauß fängt, soll bekanntlich angeblich als nächste Braut vor den Traualtar treten.
Das weiße Brautkleid
Das traditionell weiße Hochzeitskleid soll ein Zeichen der Reinheit, Tugend und Jungfräulichkeit sein. Weiß ist physikalisch gesehen die Summe aller Farben des Lichts. Weiß hat keinen negativen Zusammenhang, so ist sie die vollkommenste Farbe. Weiß symbolisiert: das Gute, den Anfang, die Sauberkeit, die Unschuld, die Bescheidenheit und die Wahrheit.Ob Weiß, Creme oder Elfenbein, bleibt es natürlich der Braut überlassen, für sich die richtige Brautkleidfarbe zu finden. In Deutschland ist zurzeit übrigens nicht mehr Weiß, sondern Elfenbein (auch engl. 'ivory' genannt) die beliebteste und am meisten gekaufte Brautkleifarbe.
Something old, something new…
Etwas Altes könnte beispielsweise ein Schmuckstück einer glücklich verheirateten Frau sein. Es symbolisiert die Verbundenheit der Braut mit Ihrer Familie und der Vergangenheit. Etwas Neues steht für die Zukunft und für das neue Leben, das die Braut nun beginnt. Normalerweise sind es die Schuhe oder das Kleid, die dieses Symbol verkörpern. Das Geliehene soll die Braut daran erinnern, dass sie sich auf die Hilfe von anderen verlassen soll. Dies ist meist ein Schmuckstück oder ein Haarornament. Das Strumpfband ist normalerweise Blau und symbolisiert die Treue.Der Brautschleier
Während früher der Schleier ein absolutes Muss darstellte, gilt er heutzutage eher als hübsches Brautaccessoire. Ob Sie sich für oder gegen einen Schleier entscheiden, ist daher Geschmackssache. Viele Bräute tragen den Schleier als festliches Accessoire zur Trauung in der Kirche und tauschen ihn für das Fest danach durch einem Fascinator, einem Haarschmuck, einem Diadem oder einer Blumenkrone aus. Dabei sind die Schleier oftmals bereits mit einem Kamm bestückt, so dass das Anstecken und Wiederabnehmen in Sekundenschnelle erledigt ist.Blumenkinder
Die Tradition, dass Blumenkinder beim Auszug aus der Kirche vor dem Brautpaar schreiten und kunterbunte Blütenblätter auf den Boden streuen, geht auf einen alten heidnischen Brauch zurück. Der Duft der Blüten soll Fruchtbarkeitsgöttinnen anlocken, die dem frischvermählten Paar reichlich Kindersegen bescheren. Die Kleinen empfinden es als eine große Ehre, eine so wichtige Aufgabe bei der Hochzeit übernehmen zu dürfen und sind sehr stolz auf ihre Rolle und natürlich auf die festliche Kleidung, in der sie wie die Großen herausgeputzt werden. Passend zum Brautkleid oder zum Hochzeitsmotto gibt es entzückende Blumenmädchenkleider, die beispielsweise die Brautfarbe aufgreifen können. So erhält man einen überaus stimmigen Hochzeitslook und ein stimmungsvolles Gesamtbild, das sich besonders auf den Hochzeitsfotos bezahlt macht!Lasst die Hochzeitsglocken klingen!
Das Läuten der Hochzeitsglocken nach der Trauung soll einerseits böse Geister vertreiben und andererseits die frohe Botschaft in alle Welt bringen.
Heutzutage werden die Glocken geläutet, um den Brautpaar gute Wünsche mit auf den gemeinsamen Eheweg zu geben. Ebenfalls könnten bei der Feier als Gastgeschenk kleine Hochzeitsglöckchen ausgegeben werden und somit bei jedem Kuss des Brautpaares das frische Eheglück auch auditiv unterstützt werden.
Reis werfen
Das Werfen von Reis nach der Zeremonie symbolisiert Fruchtbarkeit und steht für reichen Kindersegen. Leider gibt es mittlerweile viele Standesämter oder Kirchen, in denen das verboten wurde. Zum einen wegen des Säuberungsaufwandes, denn Reis fällt bekanntlich in sämtliche Ritzen. Zum anderen soll aus moralischen Gründen darauf verzichtet werden, denn Reis ist bekanntlich ein Grundnahrungsmittel in armen Ländern. Es gibt jedoch eine wunderschöne Alternative zum Reis werfen. Schillernde Seifenblasen sind eine günstige, moralisch unantastbare, saubere, aber vor allem wunderschön anzusehende Möglichkeit den Eheleuten zu sagen: „Wir wünschen Euch, dass alle Eure Wünsche, Träume und Hoffnungen in Erfüllung gehen.“ Alternativ sehen auch weiße Blüten oder Konfetti wunderschön aus!Sweets for my sweet: Hochzeitstorte anschneiden
Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte ist eine weltweit verbreitete Tradition und darf auch auf Ihrer Hochzeit nicht fehlen. Braut und Bräutigam schneiden gemeinsam die Hochzeitstorte an und füttern sich gegenseitig, was zeigt, dass sie bereit sind, füreinander zu sorgen. Dies ist ein Liebesbeweis und als Symbol für gegenseitige Fürsorge gedacht – woher die recht neue Tradition mit dem gegenseitigen Beschmieren des Gesichts kommt, weiß niemand so genau. Zumindest ist das eine Tradition, die ruhig aussterben könnte…Es heißt ebenfalls, dass wenn der Daumen der Braut beim Anschneiden oben liegt, wird sie das Sagen haben in der Ehe, und umgekehrt. Also – ran an das Messer!